Zu Beginn gab es eine Videobotschaft von Pavel Hoffmann. Dieser begann zum ersten Mal einen Vortrag, indem er über den aktuell zunehmenden Antisemitismus berichtete, noch bevor er seine Lebensgeschichte erzählte. Dies sollte die momentane Bedeutung des Themas verdeutlichen. In seinem Vortrag erinnerte der Holocaustüberlebende außerdem an die Versprechen „Nie wieder Krieg“, das Deutsche gaben, und das jüdische „Wir werden uns nie wieder der Gefahr der Vernichtung aussetzen, diese Lehre brennt in uns allen. Das ist unsere Erfahrung, unsere Geschichte“.
Anschließend begann das Gespräch mit Daniel Müller, dem ersten Vorsitzenden des Vereins „Zeugen der Zeitzeugen“. Seine Motivation, sich im Verein zu engagieren, liege darin, auf die Folgen des Holocausts wie auch des Antisemitismus in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen. Diese Verantwortung verstehe er auch aus seinem christlichen Glauben heraus. Des Weiteren informierte Daniel Müller über die schwierige Situation der Juden in Deutschland direkt nach dem Krieg. In der Folge wurde über die Verantwortung Deutschlands im Nahostkonflikt diskutiert und auch die aktuelle Situation in Deutschland beleuchtet. „Unsere Gesellschaft ist mit neuen Formen des Antisemitismus konfrontiert“, betonte Müller, „die Aufklärung in Schulen ist dabei zentral.“ Man könne immer häufiger beobachten, wie beispielsweise „Jude“ als Beleidigung auf dem Pausenhof verwendet werde. Die Junge Union brachte dabei den Vorschlag ein, in Schulen den Besuch einer Synagoge oder KZ-Gedenkstätte zu verpflichten. Dieser Vorschlag fand beim Vorsitzenden Anklang, denn der Dialog zu Mitbürgern jüdischen Glaubens müsse verstärkt werden. Am Ende ermutigten die „Zeugen der Zeitzeugen“ die Junge Union, sich weiter politisch mit dem Thema Antisemitismus zu beschäftigen und im Austausch darüber zu bleiben. „Das wird sicherlich auch passieren“, so der JU-Kreisvorsitzende und Landtagskandidat Matthias Miller, denn eines stand nach diesem Abend für alle fest: Das Thema Antisemitismus geht uns alle an!