Die Tageseltern Karin und Dieter Zeeb berichteten ihren Gästen zunächst über die Wiedereröffnung Mitte Mai nach dem Lockdown: "Auch wir Tageseltern mussten unsere Gruppen verkleinern und die Zusammensetzung konstant halten. Zwei Kindern konnten wir in dieser Zeit deshalb keine Betreuung anbieten". Für die übrigen Kinder habe man zusätzliche Betreuungsflächen eingerichtet, um die Hygieneregeln einzuhalten, und dafür rund 3.000 Euro in die Hand genommen. Mittlerweile kehre man langsam wieder zum gewohnten Betrieb zurück. Die finanzielle Mehrbelastung bliebe aber bestehen.
Steigende Nachfrage nach U3-Plätzen
In der Kindertagespflege habe sich in den letzten Jahren außerdem einiges verändert, erklärte Karin Zeeb, die dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum als Tagesmutter feiert. „Mittlerweile bekommen wir fast nur noch Anfragen für unter Dreijährige“. Die Nachmittagsbetreuung für Schulkinder sei nicht mehr gefragt. „Die übernimmt jetzt die kommunale Ganztagsbetreuung mit finanzieller Unterstützung des Landes“, wusste Sabine Kurtz zu berichten. Umso wichtiger sei es, die Kindertagespflege für unter Dreijährige weiterzuentwickeln. Deren Professionalisierung lobte das Ehepaar Zeeb, das selber alle Qualifizierungsmaßnahmen durchlaufen hat. Dieter Zeeb begrüßte im Gespräch auch ausdrücklich die Erhöhung des Stundensatzes für Tageseltern um einen Euro, für die sich die CDU-Landtagsfraktion letztes Jahr im Rahmen des Pakts für gute Bildung und Betreuung stark gemacht hatte. Die Erhöhung wird je zur Hälfte vom Land und den Kommunen getragen.
Tageseltern wollen größere Gruppen
Dem Ehepaar Zeeb ist es ein großes Anliegen, dass Tageseltern künftig mehr Kinder gleichzeitig betreuen dürfen, wenn die notwendigen Räumlichkeiten vorhanden sind. Gemeinsam mit ihrem Sohn Florian Fleißer, der vor einigen Jahren in den Betrieb eingestiegen ist, können sie derzeit für insgesamt 12 Kinder eine Betreuung anbieten. Gleichzeitig anwesend sein dürften aber immer nur sieben Kinder, unabhängig von der Anzahl der Betreuer. Sabine Kurtz versprach, das Anliegen mit nach Stuttgart zu nehmen. Vor dem Hintergrund, dass der Bedarf an Kita-Plätzen weiterhin hoch sei, müssten auch solche Möglichkeiten diskutiert werden.