Seit Ende Oktober letzten Jahres sind bis zu 40 Soldatinnen und Soldaten des Artilleriebataillons 295 aus Stetten am kalten Markt im Landratsamt Böblingen im Einsatz. Sie unterstützen das Gesundheitsamt bei der Kontaktnachverfolgung bei einer bestätigten Infektion mit dem Corona-Virus. Bei einem Besuch mit Abstand und Maske gemeinsam mit Landrat Roland Bernhard hat sich der Bundestagsabgeordnete Marc Biadacz über den Einsatz der Bundeswehr in der Pandemie informiert.
„Echtes Teamwork, was die Soldatinnen und Soldaten gemeinsam mit allen Beschäftigten des Gesundheitsamtes Tag für Tag im Kontaktpersonenmanagement leisten. Es war mir ein Anliegen, mich persönlich für diesen wichtigen Einsatz zu bedanken. Es ist für den weiteren Verlauf der Pandemie entscheidend, wie schnell und vollständig nachvollziehbar wir die Kontakte eines Infizierten nachverfolgen können, um die Infektionskette zu unterbrechen“, sagte der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete Biadacz. „Daher begrüße ich, dass spätestens Ende Februar alle Gesundheitsämter mit einer einheitlichen Software arbeiten sollen“, so Biadacz.
Landrat Bernhard ist sehr dankbar für die Unterstützung durch die Bundeswehr. „Die Soldatinnen und Soldaten waren und sind eine sehr wertvolle Unterstützung. Die Kontaktpersonennachverfolgung ist - gemeinsam mit einer klugen Impfstrategie- die Königsdisziplin im Kampf gegen das Corona-Virus. Deshalb ist es unerlässlich, hier auf dem aktuellen Stand zu sein.“ Das, so der Landrat, wäre ohne die personelle Unterstützung nicht möglich gewesen.
Bis Ende Februar sollen alle Gesundheitsämter in Deutschland eine einheitliche Software für das Kontaktpersonenmanagement nutzen. Dadurch soll der digitale Austausch zwischen den Ämtern verbessert werden. Bestehende Systeme sollen mit den nötigen Schnittstellen angebunden werden. Der Bund stellt hierzu das Surveillance, Outbreak Response Management and Analysis System (SORMAS) zur Verfügung, das vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung entwickelt wurde. Es wird ergänzt durch das Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS).
In Baden-Württemberg sind derzeit 885 Streitkräfte in verschiedenen Bereichen der Pandemie-Bekämpfung im Einsatz, die meisten davon unterstützen bei der Nachverfolgung von Infektionsketten in den Gesundheitsämtern.